Jedes Jahr im Frühling und Herbst ziehen Wasservögel in großen Schwärmen über den Himmel im dänischen Nationalpark Wattenmeer. Die Küstenorte im Westen laden dazu ein, das beeindruckende Naturschauspiel zu beobachten.
Der Nationalpark Wattenmeer ist ein bedeutendes Ökosystem und Unesco Weltnaturerbe. Das Gebiet erstreckt sich entlang der Westküste von der Ho Bucht bis zur deutschen Grenze und bildet eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Wasservögel. Auf dem Weg zu Brutstätten oder Winterquartieren passieren jährlich zehn bis zwölf Millionen Zugvögel den Deich am Wattenmeer. Im Frühjahr und Herbst fliegen Scharen von bis zu 25 000 Staren über den Himmel im Nationalpark und hinterlassen ein Bild, das an gewaltige Rauchschwaden erinnert. Daher auch der Name des Phänomens: The Black Sun, die schwarze Sonne.
Mit Ferngläsern auf Zugvogel-Safari
Je nach Jahreszeit eignen sich andere Küstenorte, um die Zugvögel auf ihrer Durchreise zu beobachten. Im Frühjahr und in den Sommermonaten kann man in Hønen die größte Vogelschar erleben. Da die Tiere ihre Nahrung draußen im Hochsand suchen, liegt der ideale Zeitpunkt für Beobachtungen drei bis vier Stunden vor Hochwasser. Am Rømø-Damm ist das Vorkommen von Schlammschnecken groß, eine Delikatesse für Säbelschnäbler, die hier im Juli und August Rast machen. Im Herbst trifft man an der Sneum-Schleuse auf zahlreiche Brandgänse und Spießenten, die Schutz vor Unwettern suchen. Vom alten Deich aus in Margrethe Kog hat man das ganze Jahr einen guten Überblick. Wichtig: Ferngläser nicht vergessen.