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Nach Stockholm trägt Kopenhagen als zweite nordische Hauptstadt für ein Jahr lang den Titel »Europäische Umwelthauptstadt«. 17 Städte hatten sich beworben, doch die dänische Hauptstadt ließ die Konkurrenz weit hinter sich.
Die Ambitionen sind ehrgeizig: Als erste Stadt der Welt hat Kopenhagen sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 komplett klimaneutral zu sein. Außerdem gilt die Metropole am Öresund als fahrradfreundlichste Stadt der Welt. 36 Prozent der Kopenhagener fahren derzeit bereits mit dem Fahrrad zur Arbeit. Bis 2015 sollen es 50 Prozent sein. Das »Kopenhagener Modell« der ökologisch nachhaltigen Stadtentwicklung, die auch wirtschaftliches Wachstum und eine Verbesserung der Lebensqualität im Fokus hat, ist in fast jeder Hinsicht vorbildlich.
Kein Wunder also, dass die Stadt nun mit dem PR-trächtigen Titel der Europäischen Kommission ausgezeichnet wurde. Verkehr, Abfallmanagement, Energieeffizienz, Umweltmanagement, Luftqualität, Wasserverbrauch und Biodiversität wurden u.a. für die Vergabe des Titels genau evaluiert und Kopenhagen lag bei fast allen Bereichen weit vorne. Der Preis soll aber nicht nur als Anerkennung der bisherigen Leistungen gesehen werden, sondern auch als Verpflichtung für die Zukunft.
LEBENSWERTESTE STADT
Dass Kopenhagen auch in anderen Bereichen Vorreiter ist, wird an einer Reihe Auszeichnungen deutlich, die die Stadt in den letzten Jahren eingeheimst hat. Schon mehrfach ist die Stadt bei Rankings zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt worden. Und bereits 2012 war sie laut des Global Green Economy-Indexes die führende Stadt in Sachen Umwelt.
Doch in Zukunft bleibt noch einiges zu tun. Nach Einschätzung von Gertrud Jørgensen, Professorin für Stadtplanung an der Kopenhagener Universität, ist besonders der öffentliche Nahverkehr weiterhin entwicklungsbedürftig. Erst 2002 bekam die Stadt eine Metro und der Ausbau der U-Bahn-Linien ist ein wichtiger Schritt, um den Autoverkehr langfristig einzudämmen.
Aber jetzt wird erst mal gefeiert: Unter dem Motto »Sharing Copenhagen« finden 2014 zahlreiche Veranstaltungen zu Umweltthemen statt. Und der Slogan soll deutlich machen, dass die Stadt nicht nur ihre bereits erreichten Erfolge präsentieren, sondern auch von anderen lernen will. Auch das ist in jeder Hinsicht vorbildlich.