„Ló“ steht für Luchs und „foten“ für Fuß. Mitten im europäischen Nordmeer liegt die Inselgruppe der Lofoten. Durch den Vestfjord sind sie vom Norwegischen Festland getrennt. Seine Zeit dort zu verbringen, ist wie eine Reise ins Licht.
Wobei Licht hier ein sehr flexibler Begriff ist. Es ist nicht nur Licht im Sinne von Helligkeit, es ist auch Licht im Sinne unvorstellbarer Farben und Formen. Und das auch bei Nacht. Denn wenn der Sonnenuntergang direkt in den Sonnenaufgang mündet, lässt – bei ein wenig Glück mit dem Wetter – das stundenlange Farbspektakel der Mitternachtssonne die Landschaft erstrahlen.
Die Zeit scheint stillzustehen
Dann spendet das Licht der Arktis dem eigenen Körper und der Natur, die einen dort umgibt, unglaubliche Energie und Kraft. Die Zeit scheint stillzustehen. Geschlafen wird nur noch sporadisch. Zumindest nicht in den Stunden um Mitternacht, denn dann beginnt die für den Landschaftsfotografen spannendste Zeit.
Die Bedingungen sind, trotz des Lichts, nicht immer die angenehmsten. So ist es nachts meist recht kalt und in Meeresnähe weht eigentlich generell ein starker Wind. Zumindest mit Regen hatten wir in den statistisch gesehen niederschlagsärmsten Monaten April und Mai nie große Probleme. Aber ganz egal wie sehr Wind und Kälte, der schwere Rucksack und die schwierige Zeltplatzsuche in den Bergen manchmal an einem nagen, so ist es doch immer wieder die wunderschöne Kulisse, die einen in ihren Bann zieht.
Das Land des Lichts
Umrahmt wird die Szenerie von scharfkantigen Bergspitzen, auf denen bis in den Sommer hinein noch Schnee liegt. Nahezu senkrecht stürzen sie ins türkisfarbene, eiskalte Wasser, nur noch gesäumt von den weißen Sandstränden, die sich in die Enge zwischen Bergen und Meer schmiegen. Kurz ist man geneigt, traurig zu sein. Wenn man tagsüber am Meer steht und den Strand und das Meer am liebsten bei südeuropäischer Wärme genießen würde.
Doch der Tag vergeht und die Dämmerung setzt ein. Dann genießt man den Norden wieder in vollen Zügen. Die Kälte, der Wind und jegliche Gedanken an den warmen Süden sind vergessen. Man taucht ein ins Land des Lichts.