Die Natur war schon immer eine Inspiration für die Kunst. Wälder, Parks und Strände werden daher gerne als Orte genutzt, um der Kunst eine ganz besondere Bühne zu bieten. NORR hat sich auf die Suche nach spannenden Plätzen gemacht.
Schweden
#01 Wanås
(c) Jacob-Dahlgren
Der Skulpturenpark im schwedischen Knislinge in der Region Skåne ist eine Art Abenteuerwald für Kunstbegeisterte. Überall in der Umgebung sind Installationen und Skulpturen von internationalen Künstlerinnen und Künstlern in die Natur integriert und laden zum Beobachten, Fotografieren, Zuhören und für manch einen sogar zum Hochklettern ein. Und da man nie weiß, wo einen die Kunst als nächstes überrascht, schärft sich beim Spaziergang durch den Park auch der Blick für die wunderschöne Natur.
#02 Nordiska Akvarellmuseet
(c) Nordiska Akvarellmuseet
Vor wenigen Jahren wurde das nordische Aquarellmuseum auf der schwedischen Insel Tjörn zum Museum des Jahres gewählt. Und das ist kein Wunder. Das Museum liegt, umgeben von der westschwedischen Schärenlandschaft, auf dem Wasser. 70 Kilometer von Göteborg entfernt, haben die dänischen Architekten Niels Bruun und Henrik Corfitsen eine Ruhe-Insel für die Kunst geschaffen. Die Holzstudios auf den Schären dienen als Ateliers und können auch gemietet werden. Das Ausstellungsprogramm reicht von nordischen Künstlern wie Lars Lerin und Anders Zorn bis hin zu internationalen Meistern wie Dalí.
#03 Artipelag
(c) Charlie Bennet
Gerade einmal eine halbe Stunde von Stockholm entfernt, liegt das Museum für zeitgenössische Kunst, „Artipelag“. Das Besondere: Im Inneren des Gebäudes ist alles auf die Natur draußen abgestimmt. Die Fenster bieten eine Panoramasicht auf Pinienwald und Wasser, sodass man den Eindruck bekommt, die Natur selbst sei das Kunstwerk – und die Fenster ihre Rahmen. Entsprechend wird ein aus der Erde ragender Fels als Ausstellungsgegenstand im Eingangsbereich präsentiert. Das Museum ist modern, unterbricht jedoch nie den natürlichen Fluss des Waldes. Genauso kennt aber auch die Kunst außerhalb des Museums keine Grenzen. Auf dem moosbewachsenen Dach, im Wald und auf dem Wasser gibt es zahlreiche Stationen, an denen Skulpturen oder Installationen Teil der Natur sind.
Dänemark
#04 Lousiana
(c) Kim Hansen
Dänemarks wohl bekanntestes Museum für zeitgenössische Kunst ist immer eine Reise wert. Von Kopenhagen aus fährt man ca. eine halbe Stunde mit dem Zug nach Humlebæk und landet fast direkt am Meer. Im Hauptgebäude des Museums werden jährlich mehrere internationale Wechselausstellungen gezeigt, die sich oft mit dem Thema Natur befassen. Wem die Natur im Inneren der verschachtelten Museumsanbauten jedoch nicht ausreicht, kann jederzeit durch einen der Ausgänge nach draußen in den Garten gehen. Unten am Wasser oder auf der Wiese unter den Bäumen kann man sich ausruhen, picknicken und die vielen Skulpturen bewundern – und nicht zu vergessen: den wunderschönen Ausblick auf den Öresund genießen.
#05 Ordrupgaard
(c) Carsten Höller, Anders Sune Berg
Ebenfalls nur einen Katzensprung von der dänischen Hauptstadt entfernt befindet sich das Museum „Ordrupgaard“ in Charlottenlund. Die Sammlung dänischer und französischer Künstler des 19. Jahrhunderts stammt aus dem Nachlass des Ehepaars Hansen, das einst das Herrenhaus bewohnte, welches heute als Ausstellungsort fungiert. Seit 2013 können Besucherinnen und Besucher auch den angrenzenden „Ordrupgaard Kunstpark“ erkunden. Hier werden jeden Sommer zeitgenössische Arbeiten eines oder mehrerer internationaler Künstlerinnen und Künstler präsentiert, die sich – wie man sieht – bestens in die Natur integrieren.
#06 Sculpture by the sea
(c) Ole Hein Pedersen
Bei diesem jährlich im Sommer stattfindenden Kunstfestival an der Küste von Aarhus geht es darum, viele verschiedene Menschen in der Natur zusammenzubringen, um gemeinsam Kunst zu erleben. Inzwischen kann man bei „Sculpture by the Sea“ sogar von Dänemarks größter Outdoor-Ausstellung sprechen. Am Strand, auf dem Wasser und im Wald verteilt, stoßen Besucherinnen und Besucher zu jeder Tages- und Nachtzeit auf 60 verschiedene Kunstprojekte aus aller Welt. An den Wochenenden werden zudem Führungen und Kunstworkshops angeboten und das alles für freien Eintritt! In diesem Jahr findet das Festival vom 5. Juni bis 5. Juli statt.
#07 Tickon
(c) Langeland.dk
Tickon »Land Art« (Naturkunst) ist eine besondere Form der Kunst, bei der die Kunstwerke direkt in und an die Natur angepasst werden. Hier verschmelzen Natur und Kunst im wahrsten Sinne miteinander, sodass Kunst zu Natur und Natur zu Kunst wird. Was genau man sich darunter vorzustellen hat, erfährt man im „Tranekær Internationale Center for Kunst og Natur“ („Tickon“). Geleitet wird dieses Projekt von einer Gruppe dänischer und internationaler Künstlerinnen und Künstler, die aus der gemeinsamen Liebe für die Natur heraus, verschiedene Arbeiten aus Holz, Stein und anderen Naturmaterialien in die Umgebung integriert haben.
Färöer-Inseln
#08 Listasvan Føroya
(c) Art.fo
Weiter geht es auf die Färöer-Inseln! Die Galerie „Listasavn“ am nördlichen Ende des Tórshavn Parks erinnert von außen mit ihrer schwarzen Giebelfassade an ein typisches Bootshaus, wie man es häufig auf den Inseln findet. Die Sammlung im Inneren umfasst über 2 600 Kunstwerke von überwiegend färöischen Künstlerinnen und Künstlern. Im August dreht sich die Ausstellung vor allem um zeitgenössische Kunst. Hierzu passen auch die Skulpturen im Park der Galerie mit dem Titel Reflektionen des Künstlers Hans Pauli Olsen.
Norwegen
#09 Kunstpark Tranøy
(c) Ketil Kaasli
Die Geschichte des norwegischen Kunstparks „Tranøy“ geht auf den Künstler Harald Bodøgaard zurück. Nachdem dieser dort im Jahr 2000 seine Skulptur Sterne auf Fischfang im Himmel ausstellte, waren die Bewohner der Insel so begeistert, dass sie das Kunstwerk nicht mehr hergeben wollten. Über die letzten Jahre gesellten sich schließlich immer mehr Installationen und Skulpturen zu der von Bodøgaard hinzu, die nun Tranøys Strände, Hügel, Klippen und Wege schmücken.