Auf kilometerlangen Hundeschlittenfahrten und bei minus 50 Grad hält Morten Hilmer die authentischsten Momente der Arktis fest.
“Ich suche die Ruhe in der Natur und finde sie, wenn sie sich von ihrer authentischsten Seite zeigt. Für mich bedeutet das, dass sie sich von ihrer unangenehmsten Seite zeigt. Deswegen bin ich draußen, wenn das Wetter besonders rau ist. In der Dämmerung oder Dunkelheit, wenn man nicht wirklich sieht, was passiert, wenn der Wind heult, ein Blizzard über die Landschaft fegt und Tiere und Menschen nach Schutz suchen. In diesen Momenten finde ich die Ruhe des Nordens und halte sie mit der Kamera fest.
Meine treibende Kraft sind die Natur und die Abenteuer, die sie bietet. Für mich ist es sehr wichtig, hin und wieder eine Pause von der Zivilisation zu machen, um Ruhe in der Natur und auch in mir zu finden. Diese Momente geben mir Kraft. Das perfekte Bild kommt dann von ganz alleine. Seit 2005 habe ich zwei Jahre in den nördlichen Teilen Grönlands verbracht, habe Einheimische getroffen und an Fotoprojekten gearbeitet. Die Abenteuer und die Faszination für die Natur, meine Neugierde und Empathie für andere Kulturen sind meine Motivation und haben mich an viele abgelegene Orte geführt.
Letzten Frühling bin ich nach Siorapaluk gefahren, um einheimische Jäger in Grönland zu treffen. Ich habe dokumentiert, wie die Menschen und Tiere in der arktischen Wildnis zusammen am Rande des noch Möglichen leben. Dieses Projekt soll ein Tribut an die verwundbare und zugleich ungezähmte Natur sein, und an die vielleicht letzte Generation an Menschen, die in Harmonie mit ihr lebt. Ich möchte vermitteln, wie wichtig der Erhalt der kulturellen und natürlichen Umwelt ist, deren Existenz am Rande des Abgrunds steht.”