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Industriekultur in Skandinavien

Das Jahr 2015 wurde von der Europäischen Union zum European Industrial and Technical Heritage Year auserkoren. Grund genug für uns, die Highlights der skandinavischen Industriekultur zusammenzutragen.

Schweden

#01 Ekomuseum Bergslagen

ekomuseum.se

(c) Ekomuseum.se

Ein absolutes Highlight ist das schwedische Ekomuseum Bergslagen. Es ist heute das größte Freiluftmuseum seiner Art und umfasst über 60 Besuchsziele. 1998 erhielt es den Luigi Micheletti Arward, womit es zum besten Museum für Industriekultur in Europa gekürt wurde. Die einzelnen Besuchsorte sind über eine Fläche von fast 10.000 Quadratkilometern verteilt und bietet unter anderem jahrhundertealte Stätten der frühen schwedischen Eisenproduktion.

Ekomuseum

 

Norwegen

#02 Røros

roros.no 2

(c) Roros.no

Die einstige Bergbaustadt Røros an der norwegisch-schwedischen Grenze entwickelte sich in den letzten Jahren von einer vergessenen Geisterstadt zu einer der beliebtesten Reiseziele für Ökotourismus im Norden. Hier kann man sich nicht nur im Grubenmuseum die Zeit vertreiben, sondern es warten auch zahlreiche Outdoor-Aktivitäten auf die Besucher – vom Eisangeln über Langlauf und Hundeschlittenfahren.

Røros

 

#03 Pyramiden (Spitzbergen, Svalbard Archipel)

Spitsbergentravel.com

(c) Spitsbergentravel.com

Nur rund 1000 km vom Nordpol entfernt liegt Spitzbergen mit der Geisterstad Piramida. Diese verlassene Bergbausiedlung war einst Wohnort und Arbeitsplatz für rund tausend sowjetische Arbeiter und ihre Familien. Die ursprünglich von einem schwedischen Unternehmer gegründete Siedlung bietet seit ihrer Schließung 1998 ein spannendes Zeugnis industriehistorischer Art. Zu erreichen von der Hauptstadt Longyearbyen ist die Geisterstadt heute nicht nur für Expeditionen interessant, auch die dänische Band Efterklang unternahm hier Tonaufnahmen für ihr Album Piramida. Die während der Aufnahmen entstandene Dokumentation bietet interessierten Reisenden einen ersten Einblick.

 

Finnland

#04 Fiskars Village

fiskarsvillage.fi

(c) Fiskarsvillage.fi

Zwischen Helsinki und Turku liegt das finnische Dorf Fiskars. Nicht zufällig trägt dieser Ort den selben Namen wie die berühmte skandinavische Messermarke. Mitte des 17 Jahrhunderts eröffnete hier der Gründer von Fiskars, ein holländischer Geschäftsmann, seine erste Manufaktur. Seit dem hat sich viel getan. Fiskars produziert mittlerweile andernorts und zurück bleibt ein wunderschöner Ausflugsort voller Kunsthandwerk und Design – ein künstlerisches Zentrum Finnlands. Groß und Klein können sich hier nach Lust und Laune ausprobieren.

Fiskars Village

 

Island

#05 Kárahnjúnkar Kraftwerk

savingiceland.org

(c) Savingiceland.org

Das Wasserkraftwerk Kárahnjúnkar gehört zwar noch nicht zum industriellen Kulturerbe des Nordens, ist jedoch ohne Zweifel ein erstaunliches Bauwerk ungeahnten Ausmaßes. Das Wasserkraftwerk, welches 2007 ans Netz ging, gilt als eines der größten Europas und ist zeitgleich, aufgrund der ökologischen Folgen der Stauseebildung, auch ein sehr umstrittenes Bauwerk. Mit seinem 700 Meter langem und fast 200 Meter hohem Hauptdamm sowie einem in eine Schlucht mündenden Überlauf stellt es jedoch ein wahnsinnigen Anblick dar, gerade wenn überschüssiges Wasser abgelassen wird.

Wem das noch nicht genug war, der findet weitere Informationen unter:

Svenska industriminnesföreningen
Schwedische Vereinigung für das industrielle Erbe

Norsk museumsnettverk for industrihistorie
Netzwerk norwegischer industriehistorischer Museen

Industriens bygnings arv
Staatliche Website zu industriehistorischen Bauten in Dänemark

European Route of Industrial Heritage
Übersicht über industriehistorischen Museen in allen europäischen Ländern

European Industrial and Technical Heritage Year 2015

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