Mit mehr als einer halben Million Einwohnern ist Göteborg die zweitgrößte Stadt des Landes. Daneben beeindruckt die Region Westschweden mit atemberaubender Natur. NORR hat elf Favoriten für einen unbeschwerten Aufenthalt im wilden Westen zusammengestellt.
#01 Bohuslän: Wallfahrt auf dem Wasser
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Seite an Seite liegen zwei von Schwedens besten Paddelrevieren: Bohuslän und Dalsland. Der abwechslungsreiche Schärengarten von Bohuslän mit unzähligen Granitfelsen und kleinen Fischerdörfern ist für Anfänger und Profis geeignet und ein Favorit bei Seekajak-Paddlern. Entlang der Küste gibt es Kajaks zu leihen und Führungen von Reiseveranstaltern – viele mit Ökotourismus-Zertifikat. Der westliche Nachbar Dalsland ist das seenreichste Gebiet Schwedens und Ausrichtungsort des Dalsland Kanumarathons. Bereits in den 1970er Jahren wurde »Das Dalsland-Seen-System« als Europas bestes Kanugebiet bezeichnet.
#02 Bohuslän: Das älteste Fischerdorf
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Die schwedische Landschaft besteht nicht nur aus Weite, Wäldern und Wasser. Mindestens genauso sehenswert sind die Dörfer. Eines der originellsten und malerischsten findet man auf Gullholmen im Schärengebiet von Bohuslän. Diese kleine Felsinsel ist über und über bedeckt mit ehemaligen Fischerhäusern – nur wenige Quadratmeter sind unbebaut. In den guten Heringsfangzeiten des 18. und 19. Jahrhunderts lebten hier bis zu 900 Menschen. Das älteste Haus von allen, Stenstuga, beherbergt ein kleines Museum.
#03 Bohuslän: Nordiska Akvarellmuseet
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Auf der Insel Tjörn gelegen, ist dieses Museum in Bohuslän eines der spannendsten Kulturprojekte an der Westküste. In verschiedenen Ausstellungen dreht sich hier alles um Aquarellmalerei. Neben dem regulären Ausstellungsbetrieb können Besucher in verschiedenen Kursen und Projekten den Künstler in sich entdecken. Das Museum ist ganzjährig geöffnet, in den Wintermonaten aber nur dienstags bis sonntags zu besuchen.
#04 Bohuslän: Nordens Ark
(c) Nordens Ark
Die “Arche des Nordens” hat es sich zur Aufgabe gemacht, seltene nordische Tierrassen zu schützen, zu züchten und – wenn möglich – anschließend wieder auszuwildern. Ein Drittel des 120 Hektar großen Tierparks sind für Besucher zugänglich, über 80 vom Aussterben bedrohte Tierarten sind hier Zuhause. Für den über drei Kilometer langen Rundweg empfiehlt sich ein Fernglas, um Wolf, Schneeleopard und Co zu finden: Die Tiergehege sind oft sehr großflächig und verwinkelt angelegt. Einen tollen Überblick über das Gelände bietet außerdem eine kostenlose App, die nicht nur den genauen Standort zeigt, sondern auch viele Informationen über die im Park lebenden Tiere liefert. Das parkeigene Hotel bietet sich für mehrtägige Erkundungstouren an.
#05 Vättern: Dem Hecht auf der Spur
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Der Vättern, Schwedens zweitgrößter Binnensee, ist ein klassisches Hechtgewässer. Hier wurden schon viele große Hechte mit über 15 Kilo Gewicht gefangen. Das Gebiet bei Granvik, 12 Kilometer nördlich von Karlsborg, eignet sich besonders gut zum Hechtangeln. Hier gleicht der Vättern einem Meer mit Schären. Auch die Gegend um die Grube Aspa Bruk, vor den Ombo-Inseln, ist empfehlenswert. Es gibt viele Buchten und Landzungen, die mit Spinn- oder Fliegenangeln in der Hand erforscht werden wollen.
#06 Sjuhäradsbygden: Auf Rädern oder zu Fuss
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Ulricehamn ist eine der Städte, die sich um den Titel “Radfahrzentrum Schwedens” bewerben. Rund um die Stadt hat man mehrere lange Bahndammstrecken von den Schienen befreit, um Rad- und Reitwege darauf anzulegen. Insgesamt 70 Kilometer Bahndamm im Gemeindegebiet sind schon in Fahrradrouten umgewandelt worden und in den Nachbargemeinden Falköping, Tranemo und Borås finden sich weitere Strecken. Aber nicht nur auf Bahndämmen, sondern auch auf Landstraßen kann man durch die Wälder von Sjuhäradsbygden radeln.
#07 Region Göteborg: Hoch hinaus
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Schwedens Kletterhauptstadt ist Göteborg. Im Großraum der westschwedischen Metropole gibt es über 1300 ausgewiesene Kletterrouten und die Granitfelsen von Bohuslän sind auch nicht weit. Unter den stadtnahen Klettergebieten sind Utby und Fjällbo die beliebtesten. Dort gibt es rund 300 Routen, sowohl für Sportkletterer, die sich gegenseitig sichern, als auch für Solotouren. Die Klettertouren haben keinen großen Höhenunterschied, die meisten sind zwischen ein und zwei Seillängen lang. Dafür variieren die Schwierigkeitsgrade.
#08 Region Göteborg: Gunnebo Slott och Trädgårdar
(c) Staffan Johansson/Göteborg & Co.
Nur knappe dreißig Autominuten vom Stadtzentrums Göteborgs entfernt, liegt Schloss Gunnebo aus dem 18. Jahrhundert. Das im neoklassizistischen Stil erbaute herrschaftliche Anwesen beherbergt daneben noch drei einzigartige Parkanlagen. Schloss und Gärten können dank geführter Touren ausgiebig erkundet werden. Wen das hungrig macht, kann sich im schlosseigenen Café bei Fika oder Lunch stärken. Der gesamte Betrieb ist seit 2006 ökologisch zertifiziert und kommt ohne giftige Düngemittel aus.
#09 Region Göteborg: Natur-Areal par Excellence
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Das Vättlefjäll liegt in direkter Nachbarschaft der Göteborger Vororte Hammarkullen und Angered. Dieses Waldgebiet gilt als das größte noch nicht erschlossene Naturareal Göteborgs. Viele schöne Seen, Flüsse, Moore und Hügel durchziehen den Wald. Und obwohl man bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln hierher kommt, ist es meistens eher leer – besonders, wenn man die Badestellen hinter sich lässt und tiefer in den Wald hinein geht. Besonders zu empfehlen ist eine Kanutour im Seengebiet. Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, kann ein Stück des Vättlefjälls- und des Bohusledens gehen, die durch das Naturreservat führen.
#10 Varberg: Domizil für Surfer
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Apelviken bei Varberg ist ein optimales Wassersportrevier. Die Bedingungen für Surfer sind ideal für das Wassersportglück an der schwedischen Riviera: Die Wellen kommen direkt aus dem Kattegat und bauen sich hoch auf. Noch dazu gibt es hier den größten Surfshop Skandinaviens. Direkt hinter Maui und Kapstadt kommt Varberg auf Platz drei. Surfen bis die Sonne untergeht, ist hier im Sommer besonders verlockend – so richtig unter geht sie ja nie. Die Klippen nördlich von Varberg bieten auch Wanderern ein beeindruckendes Panorama.
#11 Halland: Tjolöholms Slott
(c) Will Rose
Am Kungsbackafjord in Halland erwartet Tjolöholms Slott Besucher ganzjährig. Obwohl die Anlage ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammt, wurde der heutige Bau erst im späten 19. Jahrhundert errichtet. Seit den 1960er Jahren ist das Schloss bereits in städtischer Hand und heißt so jährlich mehr als 200.000 Gäste willkommen. Mutige können Tjolöholm außerdem für Hochzeiten mieten. Ein Besuch des Schlosses ist sonst nur mit einer Führung möglich, in den Wintermonaten sind die Öffnungszeiten eingeschränkt. Eine Fahrt nach Halland lohnt sich besonders in der Adventszeit, wenn der größte Weihnachtsmarkt Westschwedens lockt.