Finnlands Freiheit: Die Nationalparks des Seenlands
Die Natur ist Teil der finnischen Identität. In den Nationalparks des Seenlandes lässt sie sich in ihrer ganzen Vielfalt und in aller Ruhe erleben.
2017 feierte Finnland 100 Jahre Unabhängigkeit und machte sich selbst zu diesem Anlass ein ganz besonderes Geschenk: seinen 40. Nationalpark. Die Wald- und Seenlandschaft rund um das kleine Dorf Hossa nahe der russischen Grenze ist ein wunderbares Stück Wildnis mit glasklaren Gewässern und uralten Kiefer- und Birkenwäldern. Tagelang kann man hier auf markierten Wegen durch die einsame Landschaft wandern, biken und paddeln, in Schutzhütten übernachten, an Feuerstellen selbst gefangene Fische grillen oder auf dem Naturlehrpfad sein Wissen über Fauna, Flora und Geografie erweitern. An einer der steilen Felsklippen, die sich bis zu fünfzig Meter hoch aus dem Wasser erheben, zeugen die Värikallio-Felsmalereien aus der Jungsteinzeit von einer Kulturgeschichte, die weit über das finnische Unabhängigkeitsdatum hinausgeht.
Perfektes Geburtstagsgeschenk
Der Hossa-Nationalpark ist genau deshalb das perfekte Geschenk für das Land und seine Besucher, weil er das Verhältnis der Finnen zur Natur symbolisiert. Eine Natur, die für alle zugänglich wie schützenswert ist, ein Gegenpol zur Zivilisation und ein Platz für die finnische Seele, an den man sich zurückziehen kann, wenn man Ruhe und Einsamkeit sucht – oder Pilze und Beeren. In Finnland gilt das Jedermannsrecht (fi. Jokamiehenoikeudet), die gesetzlich garantierte Freiheit, sich überall in der Natur bewegen und diese zu Freizeitzwecken nutzen zu dürfen – sei es, indem man dort sein Zelt für die Nacht aufstellt, den Fisch für das Abendessen fängt oder die Blaubeeren für das Frühstück pflückt.
Gut die Hälfte der finnischen Nationalparks liegt im finnischen Seenland und jeder einzelne von ihnen erzählt seine eigene einzigartige Naturgeschichte: So sind der Linnansaari- und der Kolovesi- Nationalpark im Saimaa-See nicht nur unter Kanuten sehr beliebt, sondern auch das Zuhause der bedrohten Saimaa-Ringelrobbe. Der Päijänne-Nationalpark im längsten See des Landes besteht aus einer Vielzahl an Inseln. Hier empfiehlt sich ein Boot- oder Kajaktrip auf die Hauptinsel Kelvenne, wo ein zehn Kilometer langer Pfad von einer Spitze zur anderen führt – vorbei an malerischen Sand- und Steinbuchten, von denen aus man Seeadler und andere seltene Vogelarten beobachten kann.
Ein weiteres Vogelparadies ist der Torronsuo-Nationalpark, das größte, noch im natürlichen Zustand befindliche Moorgebiet Südfinnlands. Holzwege ziehen sich über die sumpfige Ebene, die ein bedeutender Nist- und Rastplatz für Kraniche und andere Schreitvögel ist. Wer Finnlands Seele in den Nationalparks erleben will, findet auf der Seite nationalparks.fi alle wichtigen Informationen und Kartenmaterial für kleine und große Outdoor-Abenteuer.