Skitouren für Anfänger
Ist Tourenskifahren das neue Wandern? Jeder zweite Schwede hat sich in den letzten Wintern die Skier angeschnallt, um das Fjäll zu erkunden. Für alle, die es noch nicht ausprobiert haben, kommt hier ein Grundkurs mit Kniffen und Tricks für das Skitourengehen.
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Wenn du gerne wanderst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du dich auch in das winterliche Pendant, das Skitourengehen, verliebst. Mit Tourenskiern an den Füßen folgst du den Markierungen durch tief verschneite Wälder und erlebst völlig unberührte Berglandschaften fernab der ausgebauten Pisten. Und der Einstieg ist leicht, denn Tourenski sind sogar noch breiter und damit stabiler als gewöhnliche Langlaufski. So fällt es sowohl Erwachsenen als auch Kindern meist leicht, die Technik zu beherrschen und ihr Gleichgewicht auf dem Schnee zu finden.
2. SCHWELLE SENKEN UND LOSLEGEN
Wie bei jeder neuen Outdoor-Ausrüstung ist es ratsam, sich mit Skiern und Schuhen vertraut zu machen, bevor man sich auf den ersten Trip begibt. Eine gute Idee ist es, sich Skier auszuleihen und eine kurze Tour in der Umgebung zu unternehmen. Probiere die Skier mit einem Rucksack aus, um dich an das Skifahren mit Gewicht zu gewöhnen. Ein weiterer hilfreicher Tipp ist, von einer der STF-Bergstationen aus zu starten. Dort kannst du die Ausrüstung ausleihen und erhältst Tourenvorschläge, die deinem Kenntnisstand und den aktuellen Wetterverhältnissen angepasst sind.
3 SICHERHEIT IST OBERSTES GEBOT
Eine sorgfältige Planung verringert das Risiko von unvorhergesehenen Ereignissen. Plane deine Route gründlich und prüfe das Wetter, da es sich im Fjäll schnell ändern kann. Es ist wichtig, zu wissen, wie man sich in unterschiedlichen Situationen verhält. Jemand sollte immer deine Route und die voraussichtliche Rückkehrzeit kennen, egal ob du allein oder in einer Gruppe unterwegs bist. Packe stets eine Karte, einen Kompass, einen Windsack und eine Schaufel ein. Windsack und Schaufel eignen sich nicht nur für Notfälle, sondern auch hervorragend für eine Kaffeepause.
4. TAG, HÜTTE ODER WINTERCAMPING?
Wenn du ein paar Tagestouren auf Skiern gemacht hast, ist es vielleicht Zeit für deine erste Übernachtung. Im Fjäll gibt es viele gemütliche Hütten, die zum Übernachten einladen. Wenn du in einer Hütte nächtigst, kannst du mit relativ leichtem Gepäck unterwegs sein. Für viele ist das Schlafen in Hütten die bequemere Option, aber es gibt auch die Möglichkeit, das Zelt einzupacken und an Orten deiner Wahl zu schlafen.
5. WELCHE SKIER SOLLTE ICH WÄHLEN?
Tourenski sind sowohl breiter (50–60 mm) als auch schwerer als Langlaufski und haben Stahlkanten. Es gibt verschiedene Modelle – von schmaleren, klassischen Allround-Skiern bis hin zu breiteren Varianten, die sich leichter wenden lassen. Dein Gewicht, deine Erfahrung und die Art des Geländes bestimmen, welche Skier du wählen solltest. Die schmaleren, klassischen Modelle eignen sich gut für das Fjäll, wenn man ohne schweren Rucksack unterwegs ist. Sie sind auch ideal für gespurte Loipen, lockeren Schnee im Wald oder mit Fellen für steilere Aufstiege. Breitere Skier eignen sich für diejenigen, die einen schwereren Rucksack tragen und längere Expeditionen oder Gipfeltouren planen. Ein guter Tipp für Ungeübte ist es, wachsfreie Skier zu wählen, die etwa 20 Zentimeter länger sind als die eigene Körpergröße. Wählst du breitere Skier, können diese auch etwas kürzer sein. Wenn du mit deiner ganzen Familie unterwegs bist, können Kinder in der Regel ab drei Jahren auf Skitouren gehen und sollten dann Skier unterschnallen, die so lang sind wie sie selbst.
6. ZWEI VERSCHIEDENE BINDUNGEN
Für Tourenski gibt es im Wesentlichen zwei verschiedene Bindungen: die 75-mm-Sprungbindung und die BC-Bindung (Back Country). Bei der Sprungbindung, die sich für Expeditionen und längere Touren eignet, sind sowohl die Ferse als auch der vordere Teil des Schuhs in der Bindung fixiert, was für mehr Stabilität sorgt. Bei der BC-Bindung ist der Schuh nur vorne befestigt, was eine größere Bewegungsfreiheit und leichteres Gehen ermöglicht. Diese Bindung ist daher besser für einfachere Touren mit leichtem Gepäck geeignet.
7. STABILE SKISCHUHE UND STÖCKE
Viele der heutigen Skitourenstiefel eignen sich auch zum Langlaufen. Teste deine Schuhe sorgfältig, um sicherzustellen, dass du ein Modell wählst, das sowohl warm als auch bequem ist, aber gleichzeitig ausreichend steif, um Stabilität auf unebenem Gelände zu gewährleisten. Sie sollten zudem Feuchtigkeit von Schnee und Eis abweisen und gut isolieren. Die Skistöcke sollten stabile Teller haben, damit sie nicht zu tief in den lockeren Schnee einsinken. Ideal ist eine Länge, die etwa 30 Zentimeter kürzer ist als deine Körpergröße. Alternativ kannst du Teleskopstöcke wählen, um die Länge je nach Hang und Gelände flexibel anzupassen.
8. BERGAUF GEHEN
Es gibt verschiedene Techniken, um bergauf zu gehen. Bei der Fischgrättechnik werden die Skispitzen nach außen gewinkelt, sodass die Skier ein V bilden. Dabei setzt du die Skistöcke außerhalb der Skier ein, um dich bergauf zu bewegen. Alternativ kannst du auch im Zickzack bergauf gehen, indem du regelmäßig die Richtung wechselst. Dazu drehst du den obersten Ski um 180 Grad und folgst mit dem zweiten Ski. Diese Technik eignet sich besonders gut für steile Hänge.
9. GEHEN AUF DEM SCHNEE
Eine effektive Art, mit Tourenskiern zu fahren, besteht darin, die Skier über den Schnee gleiten zu lassen, anstatt mit ihnen zu gehen. In tieferem Schnee musst du deine Füße etwas mehr anheben. Während du mit dem linken Ski gleitest, setzt du gleichzeitig den rechten Stock in den Boden – und umgekehrt.
10. DEN RÜCKEN AUSFÜHREN
Auf leichten Pisten hältst du den Rücken am besten gerade, lässt die Arme mit den Stöcken nach hinten hängen und beugst die Knie leicht. Ist der Hang steiler oder die Sicht schlecht, kann das Pflügen eine gute Technik sein, um sicher voranzukommen.