Er ist fast 10.000 Jahre alt, heißt „Old Tjikko“ und wohnt in den Bergen Mittelschwedens: Der älteste Baum der Welt.
Trotz wesentlicher Klimaveränderungen und entgegen der bisherigen Annahme, Fichten gebe es erst seit kurzer Zeit in den schwedischen Bergen, lebt sie, die Fichte, die ihr Entdecker Leif Kullmann nach seinem Sibirischen Husky getauft hat, nun schon seit knapp hundert Jahrhunderten.
Ökologie-Professor Kullmann war es, der das zähe Gewächs am Fuluberg in Dalarna entdeckte und dessen genaues Alter mit anderen Kollegen der Umeå Universität durch eine spezielle Analyse der Kohlenstoff-Isotope im Holz auf 9550 Jahre bestimmte. Die Fichte übertrumpft damit nicht nur die bis zu 5000 Jahre alten Kiefern in Nordamerika und die Mammutbäume mit einer Lebensdauer von durchschnittlich 3000 Jahren, sondern ist damit auch noch in guter Gesellschaft: sie ist umgeben von 375, 5660 und 9000 Jahre alten hölzernen Kollegen, die zwar aus verschiedenen Generationen stammen, aber alle das identische Erbmaterial enthalten. Da sich Fichten über ihre Wurzeln vervielfältigen, sind die in der Lage exakte Kopien ihrer selbst zu erzeugen – und so als „Klone“ lange am Leben zu bleiben.
Foto: Leif Kullmann
Ihre ersten Wurzeln geschlagen hat die vier Meter hohe Fichte am Ende der letzten Eiszeit. Damit ist sie Zeuge drastischer Wetterveränderungen, was Forscher hoffen lässt, durch „Old Tjikko“ auch neue Erkenntnisse über den Klimawandel gewinnen zu können.
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