Polarlichter in Skandinavien – Die 10 besten Orte, um Nordlichter zu sehen
Magisch tanzende Lichter, die den Nachthimmel in bunten Farben erstrahlen lassen – jedes Jahr zieht es Tausende Menschen nach Skandinavien, um die berühmten Nordlichter zu sehen. In diesem Artikel verraten wir dir, wo du die besten Chancen hast, das spektakuläre Naturschauspiel in Finnland, Norwegen, Schweden und Co. zu erleben.
Im ersten Moment ist es nur ein sanfter Lichtschein, der sich wie ein Schleier über den sternenklaren Nachthimmel legt. Doch schon wenige Minuten später hat sich die zuvor dunkle Himmelsdecke in ein spektakuläres Farbenfeuerwerk verwandelt. Grün, blau und manchmal sogar violett und rot leuchten die Polarlichter und überstrahlen damit die Nacht. Wer die magischen Nordlichter schon einmal live erlebt hat, wird das nicht mehr vergessen. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass „Aurora Borealis“, wie das Polarlicht wissenschaftlich genannt wird, bei vielen Skandinavien-Reisenden im Winter ganz oben auf der Bucket List steht.
In der Tat ist Skandinavien ein Paradies für Nordlicht-Beobachtungen. Grönland, Finnland, Island, Norwegen und Schweden haben allesamt große Landflächen am oder nahe dem Polarkreis – der Region, in der die Polarlichter weltweit am besten zu sehen sind. Wer also eine Reise plant, um das Naturschauspiel zu erleben, hat in Skandinavien eine riesige Auswahl an geeigneten Plätze. Doch wo genau befinden sich die besten Stellen für Nordlicht-Beobachtungen? Um dich bei deinen Reiseplanungen zu unterstützen, haben wir im Folgenden zehn Orte in Skandinavien gesammelt, an denen die Polarlicht-Beobachtung besonders gut gelingt.
1. Abisko
Der Abisko Nationalpark im nördlichen Teil von Schweden ist bekannt als einer der besten Orte in Skandinavien, um die Polarlichter zu sehen. Der Grund: Das besondere Klima der Region sorgt im Winter oftmals für einen wolkenlosen Himmel. Zudem gibt es so gut wie keine Lichtverschmutzung. Die Anreise nach Abisko gelingt am besten per Flugzeug (Flughafen Kiruna) oder per Zug (Vy-Train). Vor Ort gibt es dann mehrere Anbieter, die Nordlichter-Touren anbieten.
Ein besonderer Tipp ist die eigens für die Polarlicht-Beobachtung gegründete Aurora Sky Station. Hier fährst du mit einem Sessellift auf den Berg Nuolja, einige Kilometer westlich von Abisko. Eine 20-minütige Fahrt bringt dich dann auf eine Höhe von 900 Metern über dem Meeresspiegel. In der Station selbst kannst du die Nordlichter dann im Warmen tanzen sehen. Auch ein eigenes Nordlichter-Abendessen kann gebucht werden – ein besonderer Luxus.
2. Lofoten
Die berühmte Inselgruppe der Lofoten vor der Küste von Norwegen ist eine beliebte Destination für Naturliebhaber auf der Suche nach den Nordlichtern. Die friedliche Insellandschaft mit tiefblauem Meer, schneebedeckten, schroffen Bergen und malerischen Fischerdörfern bietet die idealen Voraussetzungen für das Polarlicht-Erlebnis. Besonders beeindruckend wird es, wenn sich die Nordlichter über dem Meer zeigen und ihre Schönheit in den Reflexionen des Wassers noch mehr betont. Polarlicht-Fotografen kommen hier also definitiv auf ihre Kosten.
Die beste Reisezeit für eine abenteuerliche Nordlicht-Tour auf den Lofoten liegt zwischen September und März. Die Anreise erfolgt am besten per Mietwagen, die nächsten Flughäfen liegen in Narvik, Leknes und Tromsø. Die Lofoten sind im Übrigen einer der besten Plätze, um die Nordlichter auf eigene Faust zu erkunden. Besonders gut gelingt das, wenn du die Lightshow von einem der einsamen Strände wie Gimsøystranda oder Rambergstranda beobachtest. Oder wie wäre es damit, eine Sauna inklusive Hot Tub anzumieten und von dort aus die Lichter zu sehen, wie etwa in Skårungen.
3. Tromsø
Wenn du im Winter nach Norwegen reist, solltest du unbedingt einen Abstecher nach Tromsø machen. Der Ort, der auch als „Hauptstadt des Nordens“ bezeichnet wird, bietet dank seiner Nähe zur polaren Region viele verschiedene Möglichkeiten, um die Nordlichter zu bestaunen. Zum Beispiel kannst du die berühmten Polarlichter von einem Bootsausflug aus betrachten. Ein weiterer beliebter Ausgangspunkt für eine Nordlichter-Tour ist die Fjellheisen-Seilbahn. Von hier aus hast du einen traumhaften Blick auf die Lichter und den Fjord. Tromsø verfügt über einen eigenen Flughafen, sodass die Anreise verhältnismäßig einfach fällt.
Viele Infos zu Tromsø und dem Leben in der Stadt im Winter findest du in dieser Geschichte:
4. Senja
Senja ist die zweitgrößte Insel Norwegens und ein Eldorado für Naturliebhaber. Im Winter, wenn der Schnee die Landschaft verschönert und eine weiße Decke über dem Land ausbreitet, erwacht schließlich auch das Polarlicht zum Leben. Generell gilt: Je nördlicher du reist, desto größer sind deine Chancen, das Naturspektakel zu sehen. Mit ihrer Lage zwischen den Lofoten und Tromsø ist Senja, damit eine entsprechend gute Location. Die Anreise funktioniert am besten über die nahen Flughäfen in Narvik und Tromsø. Ein Tipp ist das Aurora Borealis Observatory, in dem es nicht nur ein Restaurant gibt, sondern auch schön eingerichtete Zimmer zum Übernachten. Ein Luxus-Erlebnis für alle, die nach einer Polarlicht-Erfahrung der besonderen Art suchen.
5. Rovaniemi
Weiter geht es nach Finnland. Rovaniemi gilt als die Heimat des Weihnachtsmanns und ist daher ein beliebtes Reiseziel für alle Weihnachts-Fans. Doch auch abseits dieser Saison lohnt es sich, nach Rovaniemi zu kommen – schließlich bietet der Ort auch im Winter noch viele wunderschöne Erfahrungen. Mit seiner Nähe zur polaren Zone hat Rovaniemi nicht zuletzt beste Voraussetzungen, um dem Polarlicht nah zu sein. In der Umgebung von Rovaniemi empfiehlt sich ein Ausflug auf Schneemobilen, um das farbenprächtige Naturspektakel in vollen Zügen genießen zu können. Die Auswahl an Touren ist jedenfalls riesig. Auch hier lohnt es sich, die Reisezeit zwischen September und März zu wählen – dann ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass du die Nordlichter sehen kannst. Der nächste Flughafen befindet sich in Rovaniemi.
6. Levi
Wir bleiben in Finnland. Levi ist ein bekanntes Wintersportziel, doch auch hier gehört das Polarlicht zum Repertoire. Die Abendstunden sind in Levi besonders magisch – vor allem, wenn die Nordlichter über dem verschneiten Himmel tanzen. Levi bietet eine Reihe von winterlichen Outdoor-Aktivitäten, sodass du den Tag nach deinen Bedürfnissen gestalten kannst. Schlittenfahren auf beleuchteten Strecken oder Schneeschuhwandern zur Beobachtung der Nordlichter sind ebenso möglich wie Eisangeln oder Skifahren. Ein besonderes Erlebnis ist das Northern Lights Village. Diese Hotel ist speziell darauf ausgerichtet, das Naturspektakel zu beobachten. Die Hotelzimmer sind nämlich als Glasiglus mit entsprechender Aussicht gestaltet. Der nächste Airport ist der Flughafen Kittilä.
7. Narvik
Zurück nach Norwegen: Die magischen Nordlichter sind von September bis März in den arktischen Teilen Norwegens zu sehen. Narvik und Umgebung befinden sich demnach in bester Lage. Vor Ort können entsprechende Ausflüge gebucht werden, besonders spannend ist ein Ausflug ins Outdoor-Gebiet Narvikfjellet. Dort kann man nicht nur über den Dächern von Narvik Skifahren, sondern genießt nachts bei klarer Sicht auch einen atemberaubenden Blick über das Fjord und die am Himmel tanzenden Polarlichter.
8. Spitzbergen
Der wohl „sicherste Spot“ für Polarlicht-Beobachtungen in Skandinavien ist wahrscheinlich Spitzbergen. Die Insel im Norden Europas bietet nicht nur eine majestätisch schöne Natur, sondern auch einzigartige Einblicke in die Wildnis. Der Ort der Wahl ist die Hauptstadt Longyearbyen: Hier kannst du das Naturspektakel in den Wintermonaten regelmäßig in vollen Zügen. Aber natürlich kannst du auch Spitzbergen auch im Rahmen von geführten Touren erkunden – zum Beispiel mit dem Schlittenhund. Lass dich entführen und erlebe die Nordlichter in wildromantischer Atmosphäre. Für eine reibungslose Anreise: Der Flughafen von Spitzbergen liegt ebenfalls in Longyearbyen.
9. Grönland
Ähnlich wie in Spitzbergen gehören die Polarlichter auch in Grönland in gewisser Weise zum Alltag. Die Insel im hohen Norden ist nicht nur schön und abwechslungsreich, sondern hat auch einzigartige Polarlicht-Erlebnisse parat. Nicht umsonst sind die Polarlichter seit langen Zeiten auch in den Mythen der Inuit tief verankert. Eine bekannte Legende besagt zum Beispiel, dass die Toten mit einem Walrossschädel Fußball spielen, wenn die Nordlichter am Nachthimmel tanzen.
In Grönland tritt das Phänomen oft gegen Mitternacht auf und ist am besten in einer dunklen, klaren Nacht in der Zeit von September bis Anfang April zu erleben. Das Aurora Borealis lässt sich in der Gegend um Kangerlussuaq herum besonders gut beobachten, da hier das winterliche Klima sehr stabil ist und es oftmals wolkenlose Himmel gibt. Aber natürlich kannst du Nordlichter in Grönland auch an vielen anderen Orten sehen – zum Beispiel in der Diskobucht, in Ostgrönland und in Nuuk.
10. Reykjavik
Last but not least: Reykjavik auf Island. Obwohl die Hauptstadt weiter südlich als die meisten anderen Orte liegt, ist das Polarlicht hier ebenfalls zu sehen – wenn auch nur unter entsprechend guten Bedingungen. Denn in Reykjavik selbst herrscht eine vergleichsweise starke Lichtverschmutzung, sodass du für besonders schöne Momente etwas Glück brauchst. Eine Fahrt ins Umland lohnt sich aber durchaus, um die Chance zu erhöhen. In ganz Island werden entsprechende Nordlicht-Touren angeboten, in Reykjavik selbst kannst du zahlreiche Touren buchen, die dich in Berge führen. Für alle, die sowieso in die Hauptstadt reisen, empfiehlt sich ein Besuch im Aurora-Observatorium auf dem Perlan-Wasserspeicher. Von hier oben hast du eine tolle Aussicht über die Stadt und kannst bei den richtigen Bedingungen Polarlichtbeobachtungen durchführen. Sollte es während deiner Reise mal nicht möglich sein, ins Umland zu fahren, ist das also eine gute Alternative.
Wissenswertes – 7 Tipps rund um Nordlichter in Skandinavien
- Die beste Reisezeit, um Polarlichter zu sehen, ist der Winter. Je nach Region kann es allerdings Unterschiede geben. In Schweden haben etwa die Monate Oktober bis Februar die höchste Nordlicht-Wahrscheinlichkeit. Auf Spitzbergen reicht die Saison sogar von Mitte September bis Mitte März. Auch im April kann es noch zu entsprechenden Sichtungen kommen. Informiere dich daher am besten vor deiner Reise darüber, von wann bis wann die Nordlichter-Saison an deinem Reiseziel dauert und in welchen Monaten die Chancen am größten sind.
- Das richtige Wetter spielt ebenfalls eine große Rolle. Denn die Sonnentätigkeit kann noch so stark sein – wenn es bewölkt ist, sieht man keine Polarlichter. Informiere dich daher auch über den Wetterbericht, bevor du dich auf die Suche nach dem farbenfrohen Himmelsschauspiel begibst.
- Nordlicht-Apps können deine Chance zu erhöhen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Diese Apps zeigen an, zu welchem Zeitpunkt die Sonnenaktivität am stärksten ist und wo du die größte Chance hast, Nordlichter zu sehen. Ein Beispiel ist etwa die App My Aurora Forecast & Alerts, die nicht nur die Sonnenaktivität, sondern auch den Wetterbericht in ihre Prognose miteinberechnet.
- Lichtverschmutzung kann trotz eines klaren Himmels dein Nordlicht-Erlebnis trüben. Aus diesem Grund solltest du dich für deine Tour möglichst von Städten und Siedlungen entfernen.
- Professionelle Anbieter für geführte Nordlicht-Touren gibt es an all den aufgeführten Orten. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Nordlicht-Touren-Anbietern sind dabei meist das Rahmenprogramm sowie die Verpflegung. Manchen Touren-Veranstalter bieten beispielsweise auch Erklärungen an, andere wiederum haben die Verpflegung im Preis inkludiert.
- Warme Kleidung ist das A und O. In den arktischen Regionen kann es in der Nacht schnell einmal minus 20 Grad oder kälter werden. Damit du die Lightshow am Himmel auch wirklich genießen kannst, solltest du dich dementsprechend gut anziehen.
- Nordlichter fotografieren ist alles andere als einfach. Wir empfehlen in jedem Fall eine Kamera, mit der du die Belichtungszeit, die Blende und den ISO-Wert einstellen kannst. Auch ein Stativ ist Gold wert, denn beim Fotografieren in der Nacht macht eine längere Belichtungszeit oft den Unterschied aus.
Du planst einen Winter-Roadtrip nach Skandinavien, um die Nordlichter zu sehen? Dann haben wir hier noch viele weitere Tipps für dich gesammelt: